Immer mehr Internet-Agenturen bieten potenziellen Neukunden einen SEO Check an. Dieser ist in der Regel kostenlos und kann online durchgeführt werden – das Installieren von SEO-Tools oder anderen Programmen ist dazu nicht notwendig. Das Problem besteht darin, dass viele Dienstleister die Interessenten nur unzureichend darüber informieren, welche Bereiche der jeweiligen Webseite wie analysiert werden und wie die Resultate einzuordnen sind. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, was genau bei einem SEO Check passiert und wie die Ergebnisse bei der Beurteilung der Seite gewichtet werden.
SEO Check: Die wichtigsten Rankingfaktoren
Bevor der SEO Check beginnt, wird der Besucher dazu aufgefordert, eine URL (sprich: die Adresse der zu untersuchenden Internetseite) und ein Keyword einzugeben. Hier wird deutlich, dass themenrelevanten Suchbegriffen nach wie vor eine Schlüsselrolle bei der SEO zukommt. Sind auf der betreffenden Seite nicht genügend Keywords vorhanden, hat man keine reale Chance auf eine hohe Suchmaschinenplatzierung. Nach der Eingabe der URL und des Keywords klickt man auf den Start-Button. Dann heisst es: warten. Gut Ding will eben Weile haben – dies gilt auch für einen SEO Check. Bis man das Resultat erhält, können unter Umständen bis zu zwei Minuten vergehen. Nach einiger Zeit liefert das Tool eine Reihe von Analyseergebnissen, die sich auf mehrere Abschnitte verteilen. Die entscheidenden Faktoren lassen sich in drei Bereiche gliedern:
- OnPage
- OffPage
- Soziale Signale
Der Bereich „OnPage“ ist nicht zufällig derjenige, der an erster Stelle der Analyseergebnisse erscheint. Ohne eine umfassend optimierte Webseite ist es heutzutage nur noch in sehr wenigen Nischen möglich, eine Spitzenposition in den Suchmaschinen zu erlangen. Fast ebenso wichtig ist der nächste Bereich („OffPage“), bei dem es hauptsächlich um die Linkpopularität, also um die Qualität und Anzahl der eingehenden Links (→ Backlinks) geht. In diesem Punkt bringt ein SEO Check für die meisten Webseiteninhaber ein ernüchterndes Resultat, da viele Seitenbetreiber sich nur wenig oder überhaupt nicht um den Aufbau von hochwertigen Backlinks kümmern. Vielen von ihnen ist nicht einmal bekannt, dass sich die Qualität des Linkprofils auf die Platzierung auswirkt.
Was den Bereich der sozialen Signale betrifft, fallen die Ergebnisse von SEO Checks sehr unterschiedlich aus. Manche Unternehmen sind in den sozialen Medien (insbesondere bei Facebook und Twitter) sehr präsent, während andere den Social Networks kaum Beachtung schenken – sei es aus mangelndem Interesse oder aus Zeitnot. Man ist heute gut beraten, zumindest ein- bis zweimal pro Woche ein wenig Zeit in die Pflege der Unternehmensprofile in den sozialen Netzwerken zu investieren: Wenn zwei Webseiten in der Gunst der Suchmaschinen gleichauf liegen, können die sozialen Signale den Ausschlag für eine höhere Platzierung geben. Die wesentlichen Punkte, die bei einem SEO Check in die Bewertung einfliessen, sind:
- Shares der Hauptdomain
- Anzahl Google +1s der URL
- Mentions (Erwähnungen in sozialen Netzwerken)
Weitere Faktoren in der Übersicht
Neben den drei oben genannten Bereichen gibt es noch weitere Punkte, die bei einem SEO Check in die Beurteilung einbezogen werden. Zu nennen sind hier unter anderem die Bereiche Semantik, Technik und Page Speed (Seitengeschwindigkeit). Der letztgenannte Faktor ist für das Erreichen eines hohen Google Rankings wichtiger, als es den Anschein hat: Da die Konkurrenz im World Wide Web ständig zunimmt, hat man es inzwischen in praktisch jeder Branche mit Dutzenden, teilweise auch mit Hunderten oder gar Tausenden von Mitbewerbern zu tun. Wenn der Aufbau der besuchten Webseite zu lange dauert oder die interne Suchmaschine erst nach 30 Sekunden Ergebnisse liefert, sucht sich der ungeduldige Netzuser eine andere Informationsquelle – damit ist die Chance auf einen Kaufabschluss erst einmal dahin.
Der Bereich „Semantik“ beinhaltet bei einem SEO Check sowohl eine Messung der Keyworddichte (bezogen auf das Hauptkeyword) als auch eine Analyse sämtlicher Tags. Dazu gehören beispielsweise:
- Überschriften (-Tags)
- Textabsätze (-Tags)
- Bilder (-Tags)
- Title Tags (Seitentitel)
Die Hierarchie der Überschriften ist für das Ranking von immenser Bedeutung. Insbesondere gilt dies für den h1-Tag, der auf jeder Seite nur einmal vorhanden sein sollte. Sind überhaupt keine -Tags vorhanden, wirkt sich dies negativ auf das Ranking aus. Bei einem SEO Check wird ausserdem ermittelt, ob das Hauptkeyword in den h-Tags auftaucht und wie oft der Begriff in den Alt- und Title-Tags erscheint. Die Suchmaschinen sehen es gerne, wenn das Hauptkeyword innerhalb von Markierungen (fett, kursiv, unterstrichen) oder in Zitaten verwendet wird – konsequenterweise fliessen die entsprechenden Analyseergebnisse in die Bewertung ein.
Im Hinblick auf die technischen Aspekte, die bei einem SEO Check untersucht werden, sind vor allem folgende Punkte relevant:
- Alter der Domain
- Letztes Update
- Dateigrösse des HTML-Codes
- HTML-Fehler im Quelltext
- robots.txt und Sitemaps
- Verzeichnistiefe
- Canonical- und hreflang-Tags
Ebenfalls von Interesse ist die Textrate, die bei herkömmlichen Webseiten mindestens 25% betragen sollte. Bei Onlineshops, deren Inhalte überwiegend aus Bildern und Produktinformationen bestehen, gelten andere Massstäbe. Gleichwohl ist es auch bei solchen Seiten sinnvoll, zumindest die wichtigsten Kategorienseiten mit längeren Texten zu versehen – so erhöht man die thematische Relevanz und verbessert die Aussicht auf ein Top-Ranking.
Wie sind die Resultate eines SEO Checks zu bewerten?
Bei einem SEO Check werden die Resultate in der Regel durch Zahlenwerte (Scores) ausgedrückt. Üblich sind Skalen von 0 bis 100 und von 0 bis 10. Die Analyseergebnisse der einzelnen Teilbereiche werden mitunter auch in Form einer Ampel präsentiert. Hierbei ist zu beachten, dass machnmal schon kleinere Änderungen ausreichen, um die Ampel von „gelb“ auf „grün“ bzw. von „rot“ auf „gelb“ umspringen zu lassen. Zahlenwerte sind in jedem Fall genauer, da sich die Schwachstellen einer Webpräsenz auf diese Weise weitaus besser ermitteln und darstellen lassen.
Wer erstmalig einen SEO Check durchführt, stellt oft fest, dass die meisten Anbieter kein Gesamtergebnis liefern. Es werden lediglich Teilergebnisse dargestellt. Dies ist einerseits unbefriedigend, auf der anderen Seite jedoch absolut logisch. Ein Gesamtscore sagt nur dann etwas über die Suchmaschinentauglichkeit einer Webseite aus, wenn bereits in allen drei Hauptbereichen (OnPage, OffPage und soziale Signale) SEO-Massnahmen durchgeführt wurden. Eine Webseite, die im Bereich „OnPage“ zufällig einen Score von 90 erreicht und keinerlei Backlinks aufweist, könnte theoretisch einen Gesamtscore von über 50 Punkten erzielen. Es ist daher sinnvoll, sich auf die Einzelergebnisse des SEO Checks zu konzentrieren und die angezeigten Schwachpunkte nach und nach zu beseitigen. Bei Bedarf kann man sich an eine markterfahrene SEO Agentur wenden, die die notwendigen Arbeiten professionell und entsprechend der aktuellen Suchmaschinenrichtlinien ausführt.