SEO Tools wie Sistrix, Searchmetrix oder SEOlytics sind den meisten Netzusern, die sich für das Thema Suchmaschinenoptimierung interessieren, ein Begriff. Neben ihrer hohen Leistungsfähigkeit haben diese drei Plattformen noch etwas gemeinsam: Sie sind kostenpflichtig – zumindest, was die Profi-Versionen betrifft. Wer nach Gratis-Tools sucht, landet meist bei den Starter-Versionen der oben genannten Programme, deren Funktionsumfang jedoch sehr begrenzt ist. Dabei gibt es ein für jedermann kostenlos zugängliches SEO Tool, das effizienter ist als alle anderen Gratis-Lösungen: Die Rede ist von Google Trends, einem der besten Ideenlieferanten für Suchmaschinenoptimierer.
Nur wenigen Internetnutzern ist bekannt, dass Google Trends bereits seit Anfang 2004 existiert – seit einer Zeit also, in der es möglich war, durch das Aufsetzen einer mit Suchbegriffen vollgestopften Onepage-Website unvorstellbare Mengen an Besuchern zu generieren. Die Spielregeln der Suchmaschinenoptimierung haben sich seitdem grundlegend geändert, doch noch immer ist Google Trends einer der wichtigsten Indikatoren für das Suchverhalten der Internetnutzer. Genau genommen sind die Google Trends-Resultate heute wesentlich aussagekräftiger als in der Prä-Web 2.0-Ära, in der die heute weltgrösste Suchmaschine einen Marktanteil von gerade einmal 35 Prozent hatte.
So funktioniert Google Trends
Google Trends liefert Informationen darüber, welche Suchbegriffe (Keywords) von Google-Nutzern wie oft eingeben werden. Die Resultate werden in Relation zum totalen Suchaufkommen gesetzt und einmal wöchentlich aktualisiert. Der Nutzer kann sich die Ergebnisse entweder für einzelne Regionen oder für die gesamte Welt anzeigen lassen. Es gibt allerdings eine Einschränkung: Das absolute Suchvolumen ist nicht abrufbar, weshalb man ein zusätzliches Keyword-Tool (beispielsweise den ebenfalls kostenfreien Google Keyword Planner) benötigt.
Das Reizvolle an Google Trends ist, dass sich im Unterschied zu anderen SEO Tools nicht nur der monatliche Verlauf von Suchbegriffen nachvollziehen lässt, sondern auch einzelne Prognosen und Nachrichtenschlagzeilen abgerufen werden können. Bis zu fünf SEO Keywords können miteinander verglichen werden. Der Nutzer hat zudem die Möglichkeit, Kategorien (z.B. „Computersicherheit“) und das Suchnetzwerk (z.B. „Google News“ oder „YouTube“) auszuwählen. Auf diese Weise lassen sich Rückschlüsse auf gesellschaftliche Trends ziehen. Wenn es gerade einen Bedarf an einem bestimmten Produkt gibt, lässt sich dies anhand der Google Trends-Resultate zuverlässig ermitteln.
Wie lässt sich Google Trends für die Suchmaschinenoptimierung nutzen?
Bei der Keyword-Recherche kann Google Trends von grossem Nutzen sein. Einerseits kann sich der User verwandte Suchanfragen nach Popularität geordnet anzeigen lassen; zum anderen werden begriffsbezogene Themengebiete aufgelistet, die ebenfalls gefiltert werden können. Ein weiteres wichtiges Feature ist die Identifikation von räumlichen Hotspots. Wer beispielsweise Acai-Pillen anbietet, kann innerhalb weniger Sekunden herausfinden, in welchen Ländern dieses Nahrungsergänzungsmittel besonders gefragt ist. Im Falle der USA können sogar einzelne Regionen und Städte auf das jeweilige Suchvolumen hin untersucht werden.
Im Hinblick auf das immer wichtiger werdende Content Marketing können mithilfe von Google Trends wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Welche Keywords und Themengebiete werden für die angepeilte Zielgruppe in der kommenden Zeit wichtig sein? Wer diese Frage korrekt beantwortet, ist seinen Mitbewerbern um mehr als eine Nasenlänge voraus. Klassische SEO Tools, so komplex sie auch sein mögen, geben immer nur eine Momentaufnahme wieder. Google Trends ist eines der wenigen Werkzeuge, mit dem sich Tendenzen aufspüren und grafisch darstellen lassen.
Besonderes wertvoll ist Google Trends, wenn man saisonbezogene Produkte oder Dienstleistungen anbietet. Wer beispielsweise aufblasbare Swimmingpools verkauft, kann mithilfe dieses SEO Tools herausfinden, wann die Nachfrage nach Outdoor-Schwimmbecken zu steigen beginnt, und seine Werbestrategie entsprechend anpassen. Wenn sich der Markt anders entwickelt als erwartet (beispielsweise in Richtung kompakter Swimmingpools mit geringem Fassungsvolumen), ist man frühzeitig in der Lage, sich darauf einzustellen.